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Unterwegs Bus

Bayerische Oberlandbahn: Flexibel und kreativ

Durch die Pandemie hat sich die Arbeit auch bei den Verkehrsunternehmen massiv verändert. Wie man darauf reagieren kann, zeigt der Beitrag der EVG-Betriebsgruppe bei der Bayerischen Oberlandbahn/Meridian.

Wie hält man den Kontakt zu seinen Kolleginnen und Kollegen aufrecht? Wie agiert man mit dem Arbeitgeber, welche Maßnahmen kann man ergreifen? Fragen, die sich unsere Betriebsgruppe und unser Betriebsrat gestellt haben. Eine leichte Antwort ist schwer bis kaum zu finden, denn keiner hat Erfahrungen mit solchen Zeiten. Kreativität war und bleibt gefragt, aber auch Flexibilität.

Wir konnten bisher feststellen, dass unser Arbeitgeber sehr fair und menschlich mit seinen Beschäftigten umgeht und eine gute Versorgung mit Hilfsmitteln wie Mund-Nasenschutz, Desinfektionsmitteln und Einweghandschuhen vorhanden ist. Bereits frühzeitig hatte die Geschäftsführung um Fabian Amini erkannt, was da für eine Welle auf uns zurollen könnte und einen Krisenstab mit unseren Betriebsärzten eingerichtet, den wir als BR mehrmals in der Woche begleiten. Auch für vorerkrankte Kolleginnen und Kollegen wurden umfassende Maßnahmen ergriffen, so dass deren besonderer Schutz gesichert wird. Wir konnten für unsere Kolleg*innen außerdem bis zu bis zu 15 Tage Freistellung zur Kinderbetreuung unter Fortzahlung des Lohnes erwirken.

Des Weiteren wurden Schichten geändert, um häufige Triebfahrzeug-Wechsel zu vermeiden und das Risiko einer Ansteckung zu verringern. Ebenso konnten wir erreichen, dass die Schichten für Kundenbetreuer*innen weitgehend gekürzt wurden. So können sich die Kolleg*innen zwischendurch zurückziehen, um die Belastung durch das Tragen der Maske etwas abzufedern. Um den finanziellen Verlust des Unternehmens ein wenig zu dämpfen, waren einige Kolleginnen und Kollegen bereit, Überstunden abzubauen und auf die ihnen zustehenden Taxifahrten zu verzichten; auch zeigten sie Flexibilität in der Turnusplanung. Die Geschäftsführer, und zwar konzernweit bei Transdev, verzichten in diesem Jahr auf einen merklichen Teil ihres Gehalts. Dies und die Flexibilität der Kolleginnen und Kollegen ist keine Selbstverständlichkeit. Viele Mitarbeitende wie z.B. in der Betriebsplanung machen erhebliche Überstunden und auch unsere Führungskräfte stemmen sich mit enormen Zusatzeinsatz gegen die Auswirkungen der Krise. Das möchten wir an dieser Stelle dankend anerkennen.

Gemeinsam versuchen wir die aktuelle Lage zu überstehen, und das geht nur, wenn jeder einzelne von uns einen Schritt voraus denkt und auch mal einen Kompromiss eingeht. Aber dabei steht immer an oberster Stelle die Gesundheit und Sicherheit aller Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst, in der Werkstatt, in den Kundencentern, im Vertrieb, in der BLZ, Betriebsplanung und in der Verwaltung. Wir sind uns mit dem Arbeitgeber darüber einig, dass wir alles Vertretbare tun, um Kurzarbeit zu vermeiden.

Um unsere Kolleginnen und Kollegen in dieser Krise zu erreichen, nutzen wir persönliche Gespräche (natürlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften), Social Media und Emailverkehr. Auch erreichen uns natürlich viele Anrufe. Wir sind davon überzeugt, dass wir die Zeit auch weiterhin gemeinsam meistern und alles dafür tun werden, dass keine Kollegin, kein Kollege Angst um seinen Arbeitsplatz haben muss, unser Unternehmen unter den Rettungsschirm kommt und wir die Erkenntnis erlangen: „Wir leben Gemeinschaft, weil wir zusammenhalten und jeder einzelne seinen Teil dazu beigeträgt!“

Thorsten Rüffer, BG-Vorsitzender