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Lebenslinien

Eisenbahner mit Herz: Goldmedaille für mutigen Lebensretter 

EVG-Kollege Christoph Angstl ist „Eisenbahner mit Herz“ 2020. Er und alle anderen Gewinner des Wettbewerbs der Allianz pro Schiene stehen repräsentativ für unzählige Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die sich tagtäglich mit Herzblut und Leidenschaft für ihre Fahrgäste einsetzen.

Christoph Angstl, (Fotoquelle: Allianz pro Schiene)

Den 12. Dezember 2019 wird Christoph Angstl so schnell nicht vergessen. Auf dem Rückweg von einer Betriebsversammlung bei der Bayerischen Oberlandbahn hatte er noch etwas Zeit auf dem Bahnhof in Rosenheim. „Auf einmal habe ich im Augenwinkel eine Person gesehen, die ins Gleis gestürzt ist“, sagt der 32-jährige im Interview mit der Allianz pro Schiene. „Ein Schockmoment. Da ging der Puls richtig hoch.“

Christoph Angstl fackelt nicht lange, alarmiert einen Kollegen, den er am gegenüberliegenden Gleis erspäht hatte. Gemeinsam können sie die Frau auf das nebenliegende Gleis ziehen. „Dann kam auch schon der Zug aus Richtung Salzburg. Die Lichter konnten wir schon sehen. Der Lokführer des Zuges setzte schon ein Signalhorn ab.“

Als Elektroniker wartet und repariert unser EVG-Kollege die Züge der Bayerischen Oberlandbahn. Sehr selten haben Kolleg*innen aus den Werkstätten daher Gelegenheit, bei dem Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ ausgezeichnet zu werden. Christoph Angstls lebensrettende Tat beeindruckte die Jury aber so, dass sie ihm die Goldmedaille des diesjährigen Wettbewerbs zu erkannte. “Für mich zählt, dass es der Frau wieder gut geht. Das ist das Wichtigste“, sagt Christoph. Aber natürlich freut er sich auch über die Auszeichnung. „Vor allem finde ich es schön, dass auch wir Techniker einen solchen Preis gewinnen können. Das Werkstattpersonal hat es verdient, auch einmal im Mittelpunkt zu stehen.“

Insgesamt haben in diesem Jahr fünf EVG-Mitglieder Preise gewonnen. Neben Christoph wurden als „Landessieger“ Wytze De Jong von der Vias (Hessen), Jutta Bittner und Heidemarie Wurm von Keolis (NRW) sowie Patrick Späth von der DB ZugBus RAB (Baden-Württemberg) ausgezeichnet. 

Wegen der Corona-Krise musste zwar die für den 16. April geplante feierliche Preisverleihung im Bundesverkehrsministerium ausfallen. „Dennoch haben die Eisenbahner und Eisenbahnerinnen mit Herz auch diesmal unser aller Anerkennung verdient“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. „In diesen Tagen spüren die Menschen besonders deutlich, welchen Dienst diese Alltagshelden der Schiene für uns alle leisten. Auch in Corona-Zeiten brauchen wir öffentliche Mobilität, damit der Krankenpfleger oder die Supermarkt-Verkäuferin zur Arbeit kommen kann."