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Interview Bildung

EVA-Akademie: „Interessen bestmöglich vertreten“

Das Seminarprogramm der EVA Akademie für Betriebsrät*innen liegt auf dem Tisch. Auch unsere Bildungsgesellschaft muss derzeit und in absehbarer Zukunft mit erschwerten Bedingungen leben. Dazu haben wir mit den beiden Geschäftsführerinnen der EVA ge­sprochen, Johanna Uekermann und Anja Gerhardt.

Johanna Uekermann und Anja Gerhardt

Johanna, Anja, wo habt ihr bei der Planung des Bildungsprogramms für das kommende Jahr die Schwerpunkte gesetzt? 
2020 war für uns alle ein sehr turbu­lentes Jahr – und es hat sich natürlich einiges verändert, neue Regeln zu Kurzarbeit, zum Arbeitsschutz, zur Digitalisierung, zum Homeoffice oder auch zur Zusammenarbeit von BR Gremien. Die Kolleg*innen sind gefordert wie nie und wir als EVA müssen gerade jetzt dafür sorgen, dass wir dem aktuellen Schulungsbedarf gerecht werden. 

Unsere Schwerpunkte für 2021 sind deshalb: neue Themen aufgreifen – wie zum Beispiel Office und Social-Media Tools im BR Büro, die Umsetzung von Tarifverträgen insbesondere in Fragen der Arbeitszeitgestaltung, verschobene Veranstaltungen nachholen sowie passgenaue Angebote für die Gremien zu entwickeln. Wenn Kolleginnen und Kollegen ein Thema umtreibt, das nicht im Bildungsprogramm steht, einfach immer bei uns melden. Wir organisieren dann ein maßgeschneidertes Seminar!

Priorität hat in den nächsten Wochen der aktuelle Tarifabschluss. Dass neue Regelungen auch eingehalten und in den Betrieben angewandt werden, dafür wollen wir jetzt das nötige Rüstzeug an die Hand geben. Außerdem steht die Qualifizierung der neuen JAVis an – hier haben wir ein neues Paket mit Online-Schulung zur JA-Versammlungen und Grundlagenschulung entwickelt, damit die JAVis direkt durchstarten können – trotz Covid19-Pandemie. 

2021 ist das Jahr vor der nächsten Betriebsratswahl – spiegelt sich das im Programm wider?
Ja, denn vor der BR Wahl hat das Gremium einiges zu beachten und auch schon für die Wahl zu mobilisieren. Dafür haben wir in unserem Angebot passende Seminare. Auch für den Generationenwechsel im BR Gremium haben wir ein Seminar konzipiert: „Was tun, wenn die alten Füchse gehen“. Das Seminar soll helfen, den Übergang zu erleichtern und das „Know How“ für die BR Arbeit zu sichern. Und natürlich werden wir im Herbst 2021 viele Wahlvorstandsschulungen anbieten.

Wie kommen solche neuen Bildungsangebote eigentlich zustande?
Das Wichtigste für uns ist, dass wir Schulungen zu den Themen anbieten, die unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben benötigen, um die Interessen bestmöglich vertreten zu können. Dafür sammeln wir viele Anregungen, holen uns Einblick in die betrieblichen Probleme und entwickeln passgenaue Angebote. Zum anderen beobachten wir die politischen Entwicklungen. Neue Gesetze oder kurzfristige Entwicklungen, wie die neue Arbeitsschutzregel – auch dann ist unser Ziel, schnell ein neues Schulungsangebot zu entwickeln, um die Kolleg*innen in ihrer Arbeit zu unterstützen. 

Die Corona-Pandemie wird uns voraussichtlich noch lange beschäftigen – wie reagiert ihr darauf?
Wir haben ein umfassendes Hygiene- und Schutzkonzept entwickelt und zum Beispiel die Teilnehmerzahlen reduziert, damit die Seminare möglichst sicher durchgeführt werden können. Und wir haben viele digitale Schulungsangebote entwickelt und werden diese auch in 2021 und darüber hinaus im Programm haben. Wir versuchen, flexibel auf die jeweilige Situation zu reagieren und sind froh, dass viele unserer Referent*innen das genauso sehen und mit uns an einem Strang ziehen. Ohne die wäre das nämlich nicht möglich!

Eine Frage noch, die nichts mit dem Bildungsprogramm zu tun hat, die aber viele unserer Kolleg*innen interessiert: wie kommt unser Bildungshaus in Eze sur mer durch die Krise?
Die Pandemie hat Frankreich leider ziemlich im Griff – deshalb konnten wir dieses Jahr kaum Seminare oder EVG-Veranstaltungen in Eze durchführen. Das schmerzt natürlich – wir hören auch von vielen Kolleg*innen, dass sie Eze schon vermissen. Aber die Gesundheit geht an der Stelle natürlich vor. Wir merken aber auch, dass viel Solidarität da ist, immer wieder fragen Kolleg*innen nach, wie sie unser Gewerkschaftshaus in Eze unterstützen können. Die beste Unterstützung ist, wenn wir gemeinsam für 2021, aber auch für 2022 und die Jahre danach dafür sorgen, Seminare und Veranstaltungen in Eze durchzuführen. Die EVA unterstützt bei der Planung und der Anreise, damit ihr eine unvergessliche Zeit in Eze sur mer erlebt. 

https://www.eva-akademie.de/