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Tarif vor Ort: Mit Rückenwind in die nächste Tarifrunde

Tarif vor Ort - unter diesem Titel begaben sich die Tarifabteilung der EVG und Teile des Geschäftsführenden Vorstandes auf Frühsommer-Tour durch Deutschland. An sechs Stationen diskutierten sie mit Kolleg:innen vor Ort über die herannahende Tarifrunde. 

„Wir starten mit Rückenwind in die nächste Tarifrunde“. Das machte EVG-Vorstandsmitglied Cosima Ingenschay anlässlich der diesjährigen „Tarif-vor-Ort-Tour“ deutlich und steckte mit ihrer Euphorie alle Teilnehmenden an. 

„Auch die 15.000 neuen Mitglieder, die allein im vergangenen Jahr den Weg in unsere EVG gefunden haben, werden wir für unsere erfolgreiche Tarifarbeit begeistern“, machte sie deutlich. Denn die nächste Tarifrunde wird eine ganz besondere sein. 

„Gemeinsam geht mehr“ lautet das Motto, das bereits auf vielen mobilen Stellwänden zu lesen war, die zu den Vor-Ort-Terminen mitgebracht worden waren. 
Hingewiesen wurde darauf unter anderem auf den Fahrplan zur Tarifrunde, die Aktionsfähigkeit und die Forderungsfindung. Letztere stand beim Austausch mit den Mitgliedern im Vordergrund.

„Wir haben in der jüngsten Zukunftswerkstatt zwei Varianten diskutiert“, so der für den Tarifbereich verantwortliche EVG-Vorstand Kristian Loroch. „Entweder wir machen, angesichts der augenblicklichen wirtschaftlichen Situation, eine reine Lohnrunde, in der wir einen möglichst hohen Abschluss herausholen. Oder wir verhandeln neben einer Lohnerhöhung auch noch weitere Forderungen, wie beispielsweise notwendige Veränderungen in der Entgeltstruktur, die wichtig sind, aber aufs Volumen angerechnet werden“, erläuterte er.

Alle Mitglieder, die an der Veranstaltung „Tarif-vor-Ort“ teilnahmen, waren aufgefordert, ihre persönlichen Prioritäten deutlich zu machen, in dem sie einen Eisenbahnwaggon auf das Gleis mit der entsprechenden Forderung stellten. So wurde eindrucksvoll visualisiert, wie das Meinungsbild in der Mitgliedschaft ist.

Deutlich machen sollten die Teilnehmenden zudem, ob es in der Tarifrunde 2023 eine soziale Komponente geben soll, etwa einen festen Geldbetrag für die unteren Lohngruppen, der über der prozentualen Erhöhung liegen würde. Über das Abstimmungsergebnis berichten wir in der nächsten Imtakt, wenn die „Tarif-vor-Ort-Tour“ abgeschlossen ist.

Die ersten drei Stationen hatten den historischen Wartesaal des Hauptbahnhofs von Leipzig, das Freigelände des Eisenbahnmuseums in Nürnberg sowie die alten Lokhalle in Mainz zum Ziel. 

Herzlich begrüßt von den jeweiligen Geschäftsstellenleitern blieb viel Raum auch für persönliche Anregungen und einen konstruktiven Meinungsaustausch. 

„Wir nehmen alle Eure Forderungen mit in die nächste Zukunftswerkstatt und werden sie dort mit den Mitgliedern der Tarifkommissionen erörtern. Dort werden wir auch festlegen, zu welchem Zeitpunkt welche Forderung erhoben werden soll. Zwei DIN A4-Seiten haben wir schon zusammen, wollen aber nicht zu viele Baustellen gleichzeitig aufmachen, um handlungsfähig bleiben zu können“, erklärte Carina Peter, Leiterin der Abteilung Tarifpolitik.

Handlungsfähigkeit war auch das Thema von Philipp Collrep und Jörg Kronberg, die deutlich machten, welche Möglichkeiten EVG-Mitglieder (und solche, die es werden wollen) haben, sich aktiv in die Tarifrunde 2023 einzubringen. 

„Wir setzen auf Eure Unterstützung, denn die Verhandlungen werden nicht einfach werden. Aber wenn wir zusammenstehen, werden wir in den gemeinsamen Verhandlungen mehr erreichen, als wenn jedes Unternehmen für sich verhandelt. Der Zusammenhalt aller Unternehmen, für die wir diesmal nahezu zeitgleich verhandeln, ist das besondere dieser Tarifrunde – und das Besondere der EVG“, so Kristian Loroch. „Wir werden für alle Mitglieder, die in der EVG organisiert sind, Verbesserungen erreichen. Wir haben nicht nur einzelne Berufsgruppen im Blick“, stellte er fest.