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Erster Mai: „Es lohnt sich immer, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein“

Das war ein anderer 1. Mai als gewohnt. Anstand heißt, Abstand halten - vor allem, aber durchaus nicht nur, digital feierten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften der Maifeiertag.

Pünktlich zum Foto kommt vor dem Brandenburger Tor die Sonne raus. Hier, wo sich sonst am 1. Mai zehntausend Menschen versammeln, hat der DGB Berlin-Brandenburg eine Kundgebung mit 20 Teilnehmenden angemeldet. Ungefähr ebenso viele Polizist*innen sorgen dafür, dass die Abstände eingehalten werden. „Wir zeigen damit, dass wir auch in Zeiten der Pandemie für gute Arbeit einstehen und Solidarität miteinander beweisen“, so der Bezirksvorsitzende Christian Hoßbach.

„Solidarisch ist man nicht alleine“ hatte der DGB als Motto für den diesjährigen 1. Mai gewählt. Um das zu unterstreichen, hatte unser Dachverband für den Vormittag des Maifeiertages ein mehr als 3-stündiges Programm zusammengestellt, das auf mehreren Kanälen per Live-Stream ausgestrahlt wurde. Gespickt mit vielen Solidaritätsadressen von Gewerkschaftsmitgliedern, die individuell für sich gesagt haben, was für sie persönlich Solidarität bedeutet. 

„Solidarität hat in der Corona-Krise eine ganz neue Bedeutung gewonnen“, sagte der DGB-Vorsitzende Rainer Hoffmann. „In diesen schwierigen Wochen zeigt sich doch, wie wichtig es ist, dass wir solidarisch füreinander einstehen und niemanden alleine lassen. Wir kämpfen dafür, dass die Kosten der Krise nicht an den Beschäftigten hängen bleiben. Wir streiten dafür, dass die Ungleichheit im Land nicht weiter wächst.“


Solidarisch sein heißt für uns aber auch: Am 1. Mai waren wir auch in den Bahnhöfen und überraschten die Kolleginnen und Kollegen, die am Feiertag gearbeitet haben, mit einer kleinen Aufmerksamkeit. Vielen zauberten wir so ein Lächeln ins Gesicht.

Auch der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel hob anlässlich des 1. Mai die wichtige Rolle der Gewerkschaften hervor. „Wir erleben, dass die viel gepriesene Sozialpartnerschaft zurzeit auf eine harte Probe gestellt wird“, sagte er. In der Frage der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen, die gerade jetzt eine besondere Herausforderung darstellten, müsse mit den Arbeitgebern immer wieder langwierig um tragfähige Lösungen gerungen werden. Gleiches gelte für den Umgang mit Risikogruppen.

„Wir brauchen feste Regeln. Mit freiwilligen Vereinbarungen kommen wir nur in kleinen, zeitraubenden Schritten voran“, so Hommel. „Unser Ziel wird sein, für die Bus- und Bahnbetriebe in unserem Organisationsgebiet - aber auch den Bereich Schiff, da wo wir vertreten sind - künftig entsprechende tarifliche Vereinbarungen zu treffen, um die berechtigten Ansprüche unserer Mitglieder nicht der Beliebigkeit der Arbeitgeber anheim zu stellen.“ Gerade jetzt zeige sich, wie wichtig Tarifverträge seien - und damit die Gewerkschaften, die diese verhandeln. „So manchem wird erst jetzt bewusst, dass wir es sind, die Sorge dafür tragen, dass die Folgen der Corona-Pandemie abgemildert werden und den Beschäftigten geholfen wird, wo immer dies möglich ist. Es lohnt sich immer, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein. In der Gemeinschaft sind wir stark.“

Mehr Informationen zum 1. Mai, Solidaritätsbotschaften von EVG-Mitgliedern sowie den Mitschnitt vom Livestream findest Du auf unserer Internetseite: 
https://www.evg-online.org/erstermai/