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Gemeinschaft

BG/DG Konferenz: „Nur wenn wir uns bewegen, können wir was verändern“

Das war ein Novum: Mitglieder aus Betriebs- und Dienststellengruppen aus (fast) allen Bereichen unseres Organisationsgebietes kamen in Fulda zu einer zentralen Konferenz zusammen. Rund 80 Kolleg:innen ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, sich miteinander zu vernetzen und miteinander zu diskutieren - im Plenum, im Kamingespräch mit GV-Mitglied Frank Hauenstein, in verschiedenen Arbeitsgruppen. 5 Erkenntnisse aus einer spannenden Konferenz.

1 WIR SIND GUT UNTERWEGS, KÖNNEN ABER BESSER WERDEN. „Die Satzung gibt uns die Möglichkeit, auch zwischen den Gewerkschaftstagen Einfluss auf die Politik der EVG zu nehmen. Aber wir müssen diese Möglichkeit auch wahrnehmen“, so Rainer Perschewski, Vorsitzender der Bundes-Betriebs- und Dienststellengruppenausschusses (BuBA). Beispiel Tarifrunde 2023 – in der war die Beteiligung groß, aber sie hätte auch größer sein können. „Nur wenn wir uns bewegen, können wir etwas verändern. Und damit auch den Mitgliedern zeigen, dass sie etwas erreichen können.“ Sein Appell mit Blick auf die kommenden Tarifrunden: „Wenn 2023 in einem Betrieb nichts stattgefunden hat und diesmal gibt es eine Verteilaktion, dann ist das ein Schritt nach vorne. Und wer 2023 viel gemacht hat, legt noch eine Schippe drauf.“ 

2 SICHTBARKEIT IST DAS A UND O. BETRIEBSGRUPPEN SIND DAS GESICHT DER GEWERKSCHAFT IM BETRIEB. Nur: so ein Gesicht muss auch bekannt sein. Das Motto „Aktionen lohnen“ gilt auch hier. In dem Workshop zu diesem Thema sprudelte der Ideenbrunnen: Fußbodenzeitungen, mehrsprachige Aushänge, WhatsApp-Gruppen, regelmäßige Newsletter, Inforunden via Ms-Teams… empfehlenswert sei ein Aktions-Jahresplan, der sofort mit der Budgetplanung verzahnt werden kann – damit nicht, so ein Kollege, „die Leute den Eindruck haben, sie sehen uns nur alle vier Jahre vor den Wahlen.“ Insbesondere für die Begleitung großer Kampagnen sei ein Ablaufplan mit der klaren Zuweisung von Zuständigkeiten sinnvoll. 

3 VERNETZUNG IST WICHTIG. Nicht jede:r muss das Rad neu erfinden. „Wenn eine Betriebsgruppe eine gute Idee hatte, dann passt die vielleicht auch für andere“, so EVG-Vorstand Frank Hauenstein. Ein Themenspeicher über das EVG-Intranet ida zu erstellen oder regelmäßige Teams-Runden der regionalen BG-Ausschüsse sind zwei Möglichkeiten hierfür, so wurde in der Arbeitsgruppe diskutiert. Hier könne regelmäßig abgefragt werden, was in den Betrieben läuft und wie sich die BG’en gegenseitig unterstützen können. Denn, so Frank, „beim Reden kommen die Menschen zusammen, wie man bei uns in Franken sagt.“ 

4 BG’en MÜSSEN SICH UM NACHWUCHS KÜMMERN. „Unterstützt junge Leute“, so Frank Hauenstein. Gesagt, getan? „Querbeet ist hier noch Luft nach oben“, war die einhellige Meinung in dem entsprechenden Workshop. Die klare Empfehlung war hier aber: Wir sollten step-by-step vorgehen, uns nicht an Quoten, sondern an kleinen machbaren Zielsetzungen orientieren. Klar ist, bei der anhaltenden demografischen Entwicklung führt kein Weg an einer allmählichen Verjüngung auch der Betriebsgruppen vorbei. Der Einstieg in die BG Arbeit für junge Leute solle niedrigschwellig gestaltet, evtl. über eigene Budgets für Jugendarbeit untermauert werden. Klar ist auch, manch „alter Hase“ wird dafür nach und nach Verantwortung abgeben müssen. Das wiederum traf sich mit einer Meinung aus einer anderen Arbeitsgruppe: oft hängt viel zu viel Arbeit und viel zu wenigen Leuten. „Wir müssen die Arbeit auch auf mehr Schultern verteilen.“

5 (NICHT NUR) DIE NÄCHSTE TARIFRUNDE WIRD SPANNEND. „Dieses Jahr ist entscheidend“, so Frank Hauenstein und nannte auch die bevorstehenden Milestones: die JAV-Wahlen, die Aufsichtsratswahlen im DB-Konzern; am Horizont erscheinen schon bald die Betriebsratswahlen 2026. „In allen diesen Themen werden die Betriebsgruppen eine entscheidende Rolle spielen.“ Eine besondere Bedeutung wird aber die Tarifrunde 2024/25 haben. Bereits im Spätherbst sind wir bereits bei den NE-Bahnen in Verhandlungen, im Frühjahr 2025 bei der Deutschen Bahn. Andreas Müller aus der Tarifabteilung gab interessante Blicke hinter die Kulissen der 2023er-Tarifrunde und zugleich auf die aktuellen Planungen für die kommende Tarifrunde. Spoiler: Auch dieses Jahr wird es eine Mitgliederbefragung geben, nur werden wir diesmal eine andere Form wählen.

FAZIT: UNSERE BETRIEBSGRUPPEN RICHTEN BEREITS JETZT DEN BLICK AUF DIE TARIFRUNDEN 2024/25. IDEEN SIND VORHANDEN, UND DIE BEREITSCHAFT, SIE UMZUSETZEN UND SICH GEGENSEITIG DABEI ZU UNTERSTÜTZEN, IST GROSS. AUF GEHT’S!