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Mitbestimmung: Eisenbahnberufe attraktiver machen!

Wie entwickeln sich die Berufsbilder des schienengebundenen Fahrpersonals? Wie können wir die digitale Transformation in diesem Bereich im Sinne der Beschäftigten beeinflussen?

Um das herauszufinden, hat der Fonds soziale Sicherung ein Projekt zur Zukunft des schienengebundenen Fahrpersonals gestartet - gemeinsam mit unserer Bildungsgesellschaft EVA und wissenschaftlich begleitet von der Hochschule Fresenius.

Digitale Transformation ist oftmals schön und gut. Sie verändert aber auch Berufsbilder oder verdrängt sie gar und schafft damit Existenzangst. Das betrifft auch die Fahrpersonale im Schienenverkehr. Die EVG hat das erkannt und denkt Berufsbilder neu.     

Zu den digitalen Herausforderungen addieren sich Verkehrspolitik, Marktsituation, Wettbewerb und wachsende Ansprüche der Kunden. Alles zusammen beeinflusst die Rahmenbedingungen für Berufe im Schienenverkehr permanent. 

Speziell für Lokführer*innen, den Bordservice Fernverkehr und die Kundenbetreuer*innen im Nahverkehr. Sie nehmen bundesweit Spitzenpositionen unter den Berufen mit Fachkräftemangel ein. Grund könnte Verunsicherung bei der Zukunftsfähigkeit dieser Tätigkeiten sein.    

Was erwarten wir von der Studie?  
Zum einen, wie künftig Verbesserungen der Gesundheit, Arbeitszufriedenheit und Berufsidentität erreicht werden können. Alles in Allem erwarten wir Erkenntnisse darüber, was genau einen Beruf als Eisenbahner wieder nachhaltig attraktiv macht. „Klare Ergebnisse gehen natürlich nicht ohne die Beschäftigten selbst“, sagt Sebastian Goppelt, verantwortlicher Projektleiter der EVA. „Dafür ist es enorm wichtig, dass wir Erwartungen und Ansichten von Mitarbeiter*innen und auch den Führungskräften analysieren“. 

Wie wird die Studie ablaufen?  
Für das Projekt „Zukunftsstudie Fahrpersonal“ wird zu Beginn eine Art Bestandsaufnahme der Annahmen und Erwartungen an die Zukunft der Berufe stattfinden. Dazu wird es ausführliche, anonyme Interviews, Umfragen und Workshops zu den Erwartungen der genannten Beschäftigtengruppen geben. Wir wissen, dass betriebliche Veränderungen am erfolgreichsten verlaufen, wenn die Kolleginnen und Kollegen von Anfang an einbezogen werden. „Wir setzen nicht voraus, sondern befragen sehr bewusst die Mitarbeiter*innen zu ihren Hoffnungen, Wünschen und Gedanken“, sagt Dr. Sabine Hammer vom Fresenius-Institut. „Sie spiegeln ihre Arbeitsrealität am besten wider“. 

Was passiert mit den Ergebnissen?  
Sie werden von der Projektleitung gemeinsam mit der EVG, den Betriebsräten und Vertretern der Arbeitgeber analysiert. Daraus werden detaillierte Schlussfolgerungen gezogen und zukunftsweisende Strategien entwickelt. Sie sollen dann in den Betrieben, um die es hierbei geht - DB Fernverkehr AG, DB Regio AG, DB Cargo AG - eingeführt und umgesetzt werden. 

Uns als EVG ist es enorm wichtig, dass wir bei Entwicklungsprozessen, wie diesem, die Kolleginnen und Kollegen mitnehmen. Wir wollen niemanden vor vollendete Tatsachen stellen; „zeigen, wie die Welt funktioniert“. Die Fachleute und damit diejenigen, die wissen wie Eisenbahn funktioniert, sind und bleiben die Beschäftigten vor Ort. Zahlreiche am Schreibtisch entworfene Projekte haben sich als Blindgänger erwiesen, weil genau diese nicht oder zu wenig involviert waren.

Mit der Studie wird die EVG auch wieder neues, wissenschaftlich fundiertes Material haben, um unsere politischen Forderungen zu untermauern: Für den Eisenbahnverkehr der Zukunft brauchen wir gut ausgebildete, gut bezahlte und motivierte Beschäftigte. Nur mit ihnen hat die Schiene Zukunft.