Personalratswahlen 2024: Wir nehmen euch mit - wir sind dabei
Bis zum 16. Mai werden in unserem Organisationsbereich die Personalräte gewählt – für die zugewiesenen Beamt:innen bei der Deutschen Bahn, beim BEV, beim Eisenbahn-Bundesamt, bei der BAHN-BKK. Auch zahlreiche Frauen bewerben sich um ein Mandat. Wir haben einige von ihnen nach ihrer Motivation und ihren Zielen befragt.
Gestärkter Kampfgeist für eine aussterbende Spezies
„Die Kenntnis über das Beamtentum wird im DB Konzern beständig geringer. Deshalb werden die Besonderen Personalräte (besHPR) immer wichtiger. Beim Besonderen Hauptpersonalrat setzen wir uns überregional für die Belange unserer Beamt:innen ein. Wir versuchen immer das Beste für unsere Kolleg:innen herauszuholen. Auch und gerade, weil wir Bahnbeamt:innen eine aussterbende Spezies sind, stärkt dies nochmal meinen Kampfgeist.
Im besHPR kämpfen wir dafür, dass unsere verbeamteten Kolleg:innen auch weiterhin befördert werden. Darüber hinaus setze ich mich für eine Verbesserung der Unfallversicherung für Beamt:innen im Homeoffice und die Möglichkeit eines JobRads für Bundesbeamt:innen ein. Es braucht starke Besondere Personalräte und einen starken Besonderen Hauptpersonalrat.
Ohne uns Frauen würde dies nicht funktionieren. Deshalb sind wir, auch ohne eine Frauenquote, zahlreich auf den Listen der EVG vertreten. Durch Eure Unterstützung können wir nochmals die Bedeutung solcher Positionen für Frauen unterstreichen.“
Mitreden, mitbestimmen, mitgestalten
„Ich möchte mich für die Interessen der zugewiesenen Beamt:innen bei der DB AG einsetzen und ein offenes Ohr für die Probleme und Anliegen meiner Kolleginnen haben. Aufgrund meines Amtes liegen mir auch die Sorgen und Nöte unserer leistungsgewandelten Kolleg:innen am Herzen. Für mich als Frau ist es wichtig, sich in den Gremien zu positionieren und zu engagieren, da ich nur so mitreden, mitbestimmen und mitgestalten kann.“
Mehrere Perspektiven und Blickwinkel kennenlernen
„Für mich ist die Personalratsarbeit spannend, schon allein deshalb weil ich so mehrere Perspektiven und Blickwinkel kennenlerne und mich für meine Kollg:innen stark machen kann. Aktuell beschäftige ich mich vor allem mit dem Thema Digitalisierung. Da spielt das Thema Datenschutz eine große Rolle. Hier im Sinne unserer Kolleg:innnen aktiv zu sein, macht mir große Freude. Und deshalb möchte ich dies auch in Zukunft weitermachen.“
Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft alle
„Es geht um die Gleichstellung von Männern und Frauen. Denn es geht auch um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – das betrifft auch Männer. Darum kämpfen wir für Familienfreundlichkeit in unserer Behörde: die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege für Männer und Frauen! Beim BEV hat sich schon sehr viel getan – Beispiel Homeoffice: Das ist besonders attraktiv für unsere jungen Kolleg:innen mit Kindern - die haben heute ganz andere Möglichkeiten als früher. Und für unsere älteren Kolleg:innen, die mit der Pflege von Angehörigen beschäftigt sind. Da hat sich beim BEV schon sehr viel getan.
Für mich ist das ganze Thema nicht graue Theorie. Ich habe das hautnah miterlebt und weiß wovon ich spreche: Wir sind die Wegbereiter: Mein Mann musste zum Beispiel eine Zeit lang in Berlin arbeiten und hat dann als einer der Ersten bei der Bahn eine Homeoffice-Regelung ausgehandelt. So konnten wir uns um Kinder und Eltern kümmern.“
Impulse durch die weibliche Sichtweise
„Die Beamt:innen bei der Deutschen Bahn AG werden deutlich weniger, die Probleme aber nicht. Ich setze mich mit viel Herzblut dafür ein, dass wir mit unseren besonderen Belangen nicht ‚hinten runter‘ fallen. Meine ‚weibliche‘ Sichtweise hat schon einige gute Impulse gegeben. Jeder Fall und jedes Gespräch sind neue Herausforderungen. Ich habe in dieser Tätigkeit meine Berufung gefunden.“
Mein Fokus liegt auf der Gleichstellung
Andrea begann 1982 bei der Bahn mit ihrer Ausbildung zur Bundesbahnassistentin und war dort zuletzt im Info-Management bei DB Dialog tätig. 2009 wechselte sie zum Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Im Gesamtpersonalrat des EBA ist Andrea seit 2016. Sie ist derzeit erstes Ersatzmitglied und kandidiert nun für eine ordentliche Mitgliedschaft in diesem wichtigen Mitbestimmungsgremium.
Andrea ist eine engagierte Vertreterin ihrer Kolleginnen beim EBA die dort ja zahlreich beschäftigt sind: „Mich für meine Kolleginnen einzusetzen war mir immer ein Anliegen und eine Freude. Und wir konnten ja bereits einiges in Sachen Gleichstellung erreichen. Bei den bevorstehenden Themenbereichen werde ich meinen Fokus auf den Aspekt der Gleichstellung richten. Liebe Kolleginnen: bitte geht wählen, damit wir uns auch für Eure Interessen stark machen können!“
Ich will noch lange unterstützen
„Wer sich in der Männer-Domäne Eisenbahn behaupten will, braucht Verbündete! Und das galt noch viel mehr, als ich im Anschluss an meine Ausbildung in die Lokführerlaufbahn ging, denn nun arbeitete ich als einzige Frau in einem Betrieb mit 600 Männern. Mit der Unterstützung meiner Gewerkschaftskolleg:innen, konnte ich meinen Weg gehen und wurde mehr und mehr zu einer politischen Person, die selbst Lust hatte, sich für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und die Rechte der Frauen einzusetzen. Noch haben wir rund 14.000 Beamt:innen im DB Konzern, aber wir werden immer weniger und uns geht mit jeder Zurruhesetzung ein bisschen Knowhow verloren. Da ich noch eine der jüngeren Beamtinnen bin, habe ich mir vorgenommen meine Kolleg:innen mit meinem Wissen zum Beamtenrecht noch viele Jahre zu unterstützen. Dafür ist es wichtig, dass wir auch in den nächsten Jahren ein starkes EVG-Personalratsgremium haben, die sich für die Rechte und Interessen der Beamt:innen einsetzen.“