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Politik

NE-Bahnen: Auf dem Weg zu neuen Kernforderungen

Auch bei den NE-Bahnen muss es „fair nach vorne“ gehen. Noch während der Tarifrunde mit der DB AG haben wir bereits einen Blick auf 2021 geworfen: Mit welchen Kernforderungen gehen wir in die Tarifrunde bei den NE-Bahnen, welche tarifpolitischen Ziele sollen in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden? Mit diesen Fragestellungen befasste sich die jüngste Zukunftswerkstatt.

Eingeladen waren die Tarifkommissionsmitglieder aus den Bereichen NE und Bus, die diesmal jene Forderungen erarbeiten sollten, die in der bevorstehenden Tarifrunde in allen Unternehmen durchgesetzt werden, in denen die EVG Tarifverträge unterschreibt.

Zu Beginn der zweitägigen Veranstaltung machten die Kolleg*innen deutlich, wie es um die wirtschaftliche Situation des Unternehmens bestellt ist, in dem sie beschäftigt sind. Insbesondere der Busbereich zeigte sich von den Folgen der Corona-Pandemie schwer gebeutelt. Viele Unternehmen hatten es über Wochen versäumt, notwendige Maßnahmen – wie eine Abtrennung zum Fahrerbereich – zu installieren. Die Folge: Fahrgäste konnten die Busse kostenlos nutzen; die daraus resultierenden hohen Fahrgeldausfälle sorgen für eine bis heute anhaltende finanzielle Schieflage.

Übereinstimmend wurde festgestellt, dass sich die Fahrgastzahlen in den touristischen Regionen langsam wieder erholen, in Ballungsräumen aber seien die Busse oft leer.

Ähnlich die Situation bei den NE-Bahnen. „Wir sind noch weit entfernt von den Fahrgastzahlen, die wir vor der Pandemie hatten“, hieß es aus dem Bereich des Schienenpersonennahverkehrs. Angesichts von überwiegend vorhandenen Brutto-Verträgen und dem von der EVG initiierten Rettungsschirm sei die Situation derzeit noch einigermaßen handhabbar. „Wir blicken aber mit Sorge in die Zukunft, denn so wie jetzt wird es nicht bleiben“, machten die Tarifkommissionsmitglieder deutlich. Und in der Tat: Beim Rettungsschirm gibt es bereits erste Absatzbewegungen einzelner Bundesländer, nämlich von Bayern und Sachsen. Das hat die EVG sofort thematisiert. Umso wichtiger sei es, in der bevorstehenden Tarifrunde die richtigen Akzente zu setzen. Mit den Kernforderungen solle zudem deutlich gemacht werden, welche tarifpolitischen Schwerpunkte die EVG in den nächsten Jahren in der Branche setzen will.

In fünf Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zukunftswerkstatt intensiv mögliche Optionen und stellten die Ergebnisse im Plenum vor. Deutlich wurde zum einen: In der am 1. März 2021 beginnenden Tarifrunde sollte Raum sein, auch unternehmensspezifische Forderungen anzugehen. Aber: Es gibt auch Themen, die übergreifend für alle Unternehmen von Belang sind. Arbeitszeit, Wissensvermittlung und der Fonds für „Wohnen & Mobilität“ stießen in der Diskussion immer wieder auf großes Interesse.

„Wir werden das interessante Stimmungsbild, das Ihr uns vermittelt habt, jetzt in Ruhe auswerten und daraus Vorschläge für die nächste Zukunftswerkstatt im Oktober entwickeln“, fasste Carina Peter, Leiterin der Abteilung Tarifpolitik, zusammen. Gemeinsam mit den Kolleg*innen der DB AG sollen die Kernforderungen dann beschlossen und Grundlage einer sich anschließenden Mitgliederbefragung sein.

„Als Mitmachgewerkschaft werden wir wieder die Basis beteiligen, das war in den zurückliegenden Tarifrunden ein wichtiger Schritt“, so das für Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied, Kristian Loroch. Die notwendigen Vorarbeiten dafür hätten diesmal die Kolleg*innen aus dem NE- und Busbereich geleistet. „In diesen zwei Tagen haben wir in enger Zusammenarbeit herausgearbeitet, wie wir unsere Tarifpolitik gemeinsam weiterentwickeln können.

Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei Euch bedanken.“ Die Bewährungsprobe stehe ab dem 1. März 2021 bevor. „Angesichts des großen Engagements, das in der Zukunftswerkstatt erneut deutlich geworden ist, werden wir auch diese Runde mit Erfolg bestreiten“, so EVG-Vorstand Kristian Loroch.