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Interview Jugend Ausbildung & Nachwuchs Gemeinschaft

Jugend: Präsent sein, wo unsere Mitglieder sind

Lukas Mayer (26, gelernter Kaufmann für Verkehrsservice) wurde, als Nachfolger von Daniel Rehn, zum neuen Bundesjugendleiter der EVG gewählt. Künftig wird er in einer gleichberechtigten Doppelspitze, gemeinsam mit Mila-Joy Alonzo (28, gelernte Kauffrau für Verkehrsservice), an der Spitze der EVG-Jugend stehen. 

Lukas, was ist deiner Einschätzung nach die größte Herausforderung der nächsten Zeit für die EVG-Jugend?
Lukas: Unsere Arbeit so zu kommunizieren, dass sie dort ankommt, wo sie hingehört: bei unseren jungen Mitgliedern. Die jungen Menschen müssen wieder wissen, weshalb es gut und wichtig ist, Gewerkschaftsmitglied zu sein und was ihre Gewerkschaft für sie tut.

Habt ihr einen konkreten Plan, wie ihr diese Herausforderung angehen wollt?
Mila-Joy: Wir müssen dort präsent sein, wo unsere Mitglieder sind: im Betrieb. Wir wollen mehr in der Fläche, mehr an der Basis, arbeiten. Dort wo unsere Mitglieder sind, muss die Gewerkschaftsarbeit stattfinden. Wir wollen das im nächsten Jahr angehen, indem wir mit der Bundesjugendleitung vermehrt Vor-Ort-Aktivitäten machen und die jungen Menschen mehr einbinden.

Hast du ein konkretes Thema, welches du angehen möchtest, Lukas?
Lukas: Auf unserer Agenda steht einiges. Aber das Wichtigste wird sein, den Personalmangel zu bekämpfen. Dafür werden deutschlandweit über 100.000 neue Ausbildungsplätze gebraucht. Wenn eine Klima- und Verkehrswende gelingen soll, müssen viele dieser 100.000 Ausbildungsplätze in unserer Branche entstehen. Hier wollen wir ansetzen: Mehr Ausbildung und bessere Ausbildung. Die umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie ist hier eines der wichtigsten Werkzeuge.

Mila-Joy, wie würde für dich die optimale Mobilität von morgen aussehen?
Mila-Joy: Für alle zugänglich und viel besser ausgebaut, soweit möglich ohne Autos und mit vielen umweltfreundlichen Zügen. Alles sollte über die Schiene erreichbar sein und überall dort, wo eine Zugverbindung nicht möglich ist, sollte mit Bussen ergänzt werden. Die Mobilität von morgen sollte viel besser ausgebaut sein und wirklich für alle erschwinglich und zugänglich sein, vom kleinsten Dorf bis in die größte Großstadt. Oh, und natürlich: Güter gehören auf die Schiene.

Gibt es etwas aus der Vergangenheit der EVG-Jugend, Lukas, auf das du besonders stolz bist?
Lukas: Das zukunftsfähige Fundament, auf dem die EVG-Jugend aktuell steht. Wir sind bestens vernetzt, sowohl untereinander als auch zu unseren Verbündeten. Es ist durch unsere Richtlinie möglich, sich völlig flexibel, auch außerhalb von festen Gremien, dort zu engagieren, wo Interesse besteht. Wir haben Gewerkschaftsarbeit neu gedacht und darauf bin ich wirklich stolz.

Von gestern zu morgen, Mila-Joy: Hast du ein Ziel, was du mit der EVG-Jugend erreichen möchtest?
Mila-Joy: Absolut. Ich möchte erreichen, dass möglichst alle sich in unserer EVG engagieren. Jede/r dort, wo es ihr/ihm passt. Ganz egal ob Tarifkommission, After-Work-Treffen vor Ort, JAVi im Betrieb, Seminar in der politischen Bildung, Verkehrspolitik oder irgendein anderes politisches Feld. Die Gewerkschaftsarbeit ist so vielseitig, da ist für alle etwas dabei. Das ist mein Ziel: Allen aufzeigen, wie vielseitig unsere Gewerkschaft ist und möglichst viele für das Engagement in unserer EVG begeistern.

Mal angenommen, ihr erreicht alle Ziele, die ihr euch vorgenommen habt, überzeugt die Politik von der Verkehrswende, könnt den Personalmangel in Deutschland beheben und dann kommt jemand und möchte einen Film über eure Arbeit drehen: Wen würdet ihr für die Rolle der Mila-Joy Alonzo und für die Rolle des Lukas Mayer casten?
Lukas: Jean-Phillipe Kindler. Er ist zwar weniger ein Schauspieler, aber er roastet gern CDU und FDP. Ich glaube, das passt zu mir.

Mila-Joy: Mila Kunis vielleicht einfach, weil der Name gut passt. Oder Jackie Chan, seine Art von Humor und Action passt einfach am besten zu mir!