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ZFG Reiseberater und Vertrieb: Blicke in eine ungewisse Zukunft

Auch die zweite gemeinsame Sitzung der zentralen Fachgruppen Reiseberater und Vertrieb in Fulda stand unter eher negativen Vorzeichen: Mittlerweile geht es nicht mehr nur, wie im Frühjahr, um die angespannte Personalsituation - sondern um die gesamte Zukunft der DB Vertrieb GmbH. Entsprechend emotional waren auch die geführten Diskussionen.

In den Berichten aus den einzelnen Betrieben und Regionen wurde schnell klar, dass sich an vielen Themen im vergangenen halben Jahr nichts geändert hat: Die Technik ist weiterhin sehr fehleranfällig, insbesondere dort, wo in den Reisezentren mit WLAN-Verbindungen gearbeitet werden muss. Der Personalbestand der Reiseberatenden ist weiterhin unter Plan und die Folge hieraus sind auch weiterhin Reduzierung von Öffnungszeiten oder gar tage- bis wochenweisen Schließungen von Verkaufsstellen. Dazu kommen Übergriffe verbaler und körperlicher Art, wie zuletzt im August in München, als zwei Empfangschefs sowie ein Reiseberater angegriffen und verletzt wurden. 

In Summe kämpfen die Kolleginnen und Kollegen in den Reisezentren mit enormen Schwierigkeiten. Daher an dieser Stelle ein Appell: Meldet Überlastungen in euren Betrieben per Überlastungsanzeige, um auf die Situation aufmerksam zu machen!

Zu diesen und vielen weiteren leider schon zum Alltag gewordenen Problemen kommt die große Ungewissheit, wo es mit dem eigenen Unternehmen hingeht: Im Nahverkehr ist die DB Vertrieb GmbH vom Ausschreibungswettbewerb abhängig und verlor zuletzt die große Ausschreibung GoRheinland. Eine weitere große Ausschreibung steht in Baden-Württemberg vor der Tür, mit ungewissem Ausgang. 

Die Fernverkehrs-Reisezentren dagegen wissen nicht, wie es weitergeht, da es auf Seiten der DB Fernverkehr AG noch keine konkrete Strategie gibt. Fest steht wohl nur, dass man an den aktuell knapp 80 Fernverkehrs-Reisezentren nicht festhalten können wird, auch auf Grund der wirtschaftlichen Schieflage von Unternehmen und Konzern. Leidtragende dieser Situationen sind am Ende besonders die Reiseberatenden, aber auch alle anderen Berufsgruppen im Vertrieb. Die EVG bleibt auch hier natürlich gemeinsam mit den Interessenvertretungen dran!

Das zweite große Thema, mit dem sich die beiden ZFGen auseinandergesetzt haben, war die anstehende Tarifrunde im DB-Konzern. Da die zentrale Tarifkommission im selben Haus tagte, konnte aus erster Hand zu den neuesten Entwicklungen berichtet werden. Ein Thema, dass die Reiseberatenden schon seit vielen Jahren umtreibt, ist die gleiche Eingruppierung von Reiseberatenden. Im Rahmen großer Tarifrunden war dies bisher leider nicht möglich umzusetzen. 

Jedoch gibt es Möglichkeiten, innerhalb des eigenen Betriebes auf dieses Thema Druck auszuüben: bspw. Führen Reiseberatende regelmäßig Tätigkeiten durch, die eigentlich nicht in ihren Aufgabenbereich fallen. Die ZFG rät, sich auf die Tätigkeiten zu beschränken, die laut Stellenbeschreibung vorgesehen sind. Die zentralen Fachgruppen Reiseberater und Vertrieb werden auf jeden Fall nicht müde, ihre Themen voranzutreiben und ihre Bedürfnisse und Forderungen zu platzieren. Interessierte Kolleg:innen, die sich ebenfalls in den ZFG engagieren möchten, können sich gerne dazu mit ihren Betriebsgruppenvorständen in Verbindung setzen.