Bundesjugendkonferenz: Wider die Fake News!
91 Delegierte – 119 Anträge – zwei Tage: In Frankfurt trafen sich junge Gewerkschafter:innen, um die politische Arbeit der EVG Jugend für die nächsten Jahre festzulegen. Gewählt wurde auf der Konferenz auch eine neue Geschäftsführende Bundesjugendleitung – sie koordiniert die tägliche Arbeit der EVG Jugend und ist gemeinsam mit der Bundesjugendleitung das höchste Gremium zwischen den Konferenzen.
Lukas Küfner (Rheinland-Pfalz) und Sophie Eysink (Sachsen-Anhalt) bilden die neue Doppelspitze der EVG Jugend. Komplettiert wird die Geschäftsführung künftig von Leonora Ahmetaj (NRW) und Victoria Ebnet (Sachsen).
„Die braunen Fratzen zeigen sich immer deutlicher“, sagte Frank Hauenstein in seinem Grußwort - passend dazu positioniert sich die EVG Jugend in einem Leitantrag klar gegen Rechts und benennt klare Lösungsvorschläge für die Politik im Kampf gegen den aktuellen Rechtsruck: Sozialpolitik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. ÖPNV, Krankenversorgung, Pflege, Bildung, Post, Telekommunikation und kritische Infrastruktur sollen wieder in die Hand der Kommunen kommen und von Gewinn- und Wettbewerbslogik befreit werden. Die Abschaffung der Schuldenbremse soll für die Finanzierung des Vorhabens sorgen.
Auch einen konkreten eigenen Teil möchten die jungen Gewerkschafter:innen im Kampf gegen den Rechtspopulismus leisten: In nächster Zeit soll ein TikTok Kanal eingerichtet werden. Ziel ist es, junge Menschen zu erreichen, sie für die Gewerkschaft zu begeistern und politische Bildung in die sozialen Medien zu tragen – die EVG Jugend sagt Fake News auf TikTok klar den Kampf an.
Unter dem Titel „STILL LOVING EISENBAHN – WENN SIE FUNKTIONIERT!“ beschloss die Konferenz einen Antrag mit Positionen rund um die Eisenbahn. Darin bekennt sie sich eindeutig zum integrierten Konzern. und verteufelt die Vorbereitung auf eine Teilprivatisierung in den früher 2000er Jahren als „schwere strategische Fehlentscheidung“. Die Zahl der Ausbildungsplätze müsse massiv erhöht werden, um langfristig den Verkehr in Deutschland sicherstellen zu können.
Auch innerhalb der EVG positioniert sich die Jugend: Sie will weiter Treiber von Ideen und Trends sein. Die Nachwuchskräfte in der EVG Sie möchten gemeinsam mit der EVA Akademie weitere Seminare zur Qualifizierung junger Menschen, im politischen und im betrieblichen Bereich, anbieten – weil „Wissen Macht ist“, wie es im Leitantrag Bildung bereits im Titel auf den Punkt bringt.
Künftig setzt die EVG Jugend sich auch für mehr Unterstützung für DB Nachwuchskräfte bei der Wohnungssuche ein. Der Mietkostenzuschuss soll dahingehend angepasst werden, dass er von mehr Nachwuchskräften genutzt werden kann. Auch Wohnheime für ihre Nachwuchskräfte solle die Deutsche Bahn künftig wieder als Option ins Auge fassen.
Die Schwestergewerkschaften vida-Jugend aus Österreich und die SEV-Youth aus der Schweiz waren auch diesmal zu Gast – im Austausch fährt eine Delegation der EVG Jugend zur kommenden Bundesjugendkonferenz der vida. Besonders im aktuellen Jahr der Europawahl ist die internationale Freundschaft ein wichtiges Symbol: Gemeinsam lässt sich viel voneinander lernen und miteinander erreichen!
Zum Abendausklang waren Gäste aus Politik und DGB-Jugend geladen, um Freundschaften und Austausch zu wichtigen Verbündeten zu pflegen: Neben der Grünen Jugend waren sowohl die Linksjugend [‚solid!] als auch aus unseres Schwestergewerkschaften die jungeNGG und die junge GEW dem Ruf der EVG Jugend nach Frankfurt gefolgt.
Trotz auch einiger tränenreicher Verabschiedungen von ehemaligen Mitgliedern blickt die EVG Jugend voller Tatendrang und Optimismus in die Zukunft. Gestärkt mit deutlichen Beschlüssen geht sie die aktuellen Aufgaben im Betrieb sowie in der Politik und der EVG an.
