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Familie und Frauen

„Female ICE“: Bahn frei für Frauen!

Mit einer bislang einmaligen Aktion hat das Netzwerk „Frauen bei der Bahn“ für mehr Frauen in Führungspositionen geworben. Mit einem „Female-ICE“ ging es von München nach Berlin. Und die EVG-Frauen? Mittendrin! 

„Viele EVG Frauen sind Teil des Netzwerkes. Initiativen wie diese unterstützen wir sehr gerne, um die Berufe im Verkehrssektor für Frauen deutlicher in den Fokus zu setzen“, sagt Nadja Houy, Vorsitzende der EVG-Bundesfrauenleitung, nach der Fahrt. Viele Unternehmen in Deutschland haben zwar die Potenziale gut ausgebildeter, weiblicher Fach- und Führungskräfte erkannt. Dennoch gibt es noch zu wenige Frauen in vielen Berufszweigen, aber auch grundsätzlich in Fach- und Leitungspositionen. 

Viele Mütter wollen nach der Geburt eines Kindes wieder schneller in den Beruf zurück, wenn die Elternzeit von beiden Partnern geteilt wahrgenommen wird. „Gerade Frauen würden gern die Möglichkeiten einer befristeten Teilzeit nutzen, um sich zwischen Kind und Karriere einzupendeln“, so Nadja. Hier wünschen wir uns bessere Vereinbarkeits-Regelungen, damit Frauen in ihren Karrieremöglichkeiten nicht ausgebremst werden. 

Die Aktion „Female-ICE“ hat dabei nicht nur die Berufe im Zug verdeutlicht und den Kolleginnen hier eine tolle Netzwerkmöglichkeit geboten, sondern bezog sich auch auf alle Berufe an der Strecke und weitere Berufe im Verkehrssektor. Frauen für Berufe im Eisenbahnbereich zu interessieren; sie zu ermutigen, mehr als bisher in bislang von Männern dominierten Jobs Fuß zu fassen, das war ein Ziel des „Female-ICE“. 

Aus diesem Grund war der ICE komplett in allen Funktionen mit weiblichem Personal besetzt; auch entlang der Strecke wurden in Stellwerken, Betriebszentralen, an Bahnhöfen, in Werken und auf Baustellen Frauen eingesetzt. Allein die DB AG vereint 500 verschiedene Berufe, davon 50 verschiedene Ausbildungs- und 25 duale Studieren-Ausbildungsgänge. Im Zug selbst waren in den zwei nur für die Female-Aktion hergerichteten Waggons verschiedene Aktionen und Gesprächsrunden vorbereitet, die durchgehend ausgelastet waren. Wir nehmen gute Impulse aus dieser Aktion mit, bekräftigt Nadja. „Nichts ist effektiver, als (Nachwuchs-) Kolleginnen für leitende Positionen aus dem eigenen Unternehmen zu entwickeln, zu fördern und aufzubauen“. 

Viele Unternehmen in Deutschland erkennen mehr und mehr die Potenziale gut ausgebildeter, weiblicher Fach- und Führungskräfte. Das beobachten auch Gewerkschaften. Deswegen setzt sich die EVG dafür ein, dass Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen die gleichen Chancen haben wie Männer: bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ob es um die Besetzung von leitenden Positionen geht oder beim Thema gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder auch beim Schutz vor Gewalt. „Es gibt hier noch viel Potential unter den Frauen im Verkehrssektor, das gefördert werden will und wir werden dies unterstützen und einfordern“, so Nadja Houy.