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Gemeinschaft

Ehrenamt: „Nur wer dranbleibt, kann etwas verändern!“

Rund 31 Millionen Frauen und Männer in Deutschland bringen sich laut Umfragen in ihrer freien Zeit im Ehrenamt ein. In einer kleinen Serie „Politiker und EVG-Mitglied: Zwei Gleise - eine Richtung“ stellen wir verschiedenen Macher*innen vor, die enorm engagiert sind. 

Andreas Brandt 

Andreas Brandt ist gern unter Menschen. Diese Leidenschaft prägt den heute 49-jährigen, seit er denken kann und macht einen Großteil seines Wesens aus. In der Freiwilligen Feuerwehr war er zehn Jahre Jugendbetreuer und ist immer noch aktiver Brandbekämpfer. Ebenso treu ist er seinem Fußballverein, in dem er nach seiner Zeit als Spieler im Vereinsvorstand engagiert ist. Seinen beruflichen Mittelpunkt hat Andreas aber auf einem anderen Feld: Er ist hauptamtlicher Bürgermeister im Flecken Langwedel, einer Gemeinde mit ca. 15.000 Einwohnern in Niedersachsen. Zu alledem ist es ihm nach wie vor wichtig, in und für die EVG da zu sein. Unserer Gewerkschaft ist er seit vielen Jahren als aktives Mitglied treu. 

Noch während seiner Ausbildung zum Industriemechaniker im damaligen DB-Ausbesserungswerk Bremen ließ er sich 1988 in die JAV wählen. Von da an führte ihn sein Weg über den JAV-Vorsitz, danach Betriebsrat, 2004 BR-Vorsitzender, Mitgliedschaft im Ortsverband der heutigen EVG und in verschiedenen Tarifkommissionen bis jetzt durch die EVG-Gremien.  

„Zwei frühere Eisenbahnerkollegen haben mich davon überzeugt, in der SPD mitzuarbeiten, wo ich seitdem im Ortsverein aktiv bin“, so der verheiratete Familienvater von zwei Kindern. Bereits mit 25 Jahren wurde er in den Ortsrat Völkersen gewählt, 2004 rückte er in den Gemeinderat Langwedel nach. Seut 2010 ist er dort Bürgermeister. Seine zweite Amtszeit als Bürgermeister endet im Oktober 2026. Bis dahin treibt ihn noch viel um, hat er jede Menge Projekte, Aufgaben und Pläne sowie Ideen. „Obwohl bis dahin noch einige Jahre ins Land ziehen, wird es knapp, die anstehenden Projekte in dieser Zeit umzusetzen. Wenn überhaupt“, schiebt er nach.  

Und wie fühlt es sich nun an, als Gewerkschafter zugleich parteipolitisch aktiv zu sein?  „Ein Gewerkschafter ist auch immer als Politiker unterwegs“, so Andreas. Die Zugehörigkeit zu einer Partei sei manchmal sehr hilfreich, könne aber mitunter schwierig sein. „Vor allem dann, wenn die eigene Meinung nicht maßgeblich zu sein scheint“, lacht er.  Andreas Brandt weiß aber genau, dass in einem demokratischen Prozess letztendlich immer die Mehrheit entscheidend ist. 

Nicht immer war er mit dem Ausgang einer Abstimmung zufrieden; war sogar sauer und enttäuscht. „Dennoch habe ich nicht gleich aus Trotz über die Beendigung irgendeiner Mitgliedschaft nachgedacht“. Für ihn gilt bis heute der Grundsatz, „dass man nur etwas verändern kann, solange man dabei ist“. 

Dieser Grundsatz verbindet ihn mit beiden Gremien. Gewerkschafts- und Parteiarbeit hätten viele Gemeinsamkeiten. Zwar braucht es manchmal lange Wege, oder der „Karren“ steckt fest und es geht nicht weiter. Dennoch haben Gewerkschaften und die demokratischen Parteien in den zurückliegenden Jahrzehnten viel für das Wohl der Menschen erreicht. „Aufgrund sich stets ändernder Rahmenbedingungen und Herausforderungen werden aber weder die Parteien noch die Gewerkschaften Gelegenheit haben, die Füße hochzulegen“. 

Nach Andreas‘ Einschätzung wird die EVG parteiübergreifend als konstruktiver Partner respektiert. Ihre Forderungen sind im Kern nachvollziehbar und keine Phantastereien; der soziale Gedanke steht immer vorne an. „Man spürt jederzeit und überall: EVG. Wir leben Gemeinschaft“.