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Politik

SPNV: Schluss mit dem ruinösen Wettbewerb!

Der Wettbewerb im SPNV ist in eine gefährliche Schieflage geraten. EVG und mobifair haben seit langem davor gewarnt.

So war Abellio monatelang im sog. Schutzschirm-Verfahren, das heißt, die Löhne der Beschäftigten sind von der Arbeitsagentur gezahlt worden. Inzwischen gibt es für die von Abellio betriebenen Linien zwar sog. Fortführungsvereinbarungen, diese sind aber zum Teil zeitlich eng befristet. Die Suche nach langfristigen Lösungen geht weiter; doch denkt sowohl Abellio als auch Keolis/eurobahn darüber nach, sich aus dem deutschen SPNV-Markt zurückzuziehen.

„Warnsignale aus der Branche, dass wir mit dem aktuellen Preiswettbewerb auf dem falschen Gleis unterwegs sind, gibt es schon lange“, sagt Dirk Schlömer, Vorstand des Vereins mobifair. „Der Ausweg wird nicht darin liegen, jetzt die Geschwindigkeit zu erhöhen! Wollen wir wirklich eine Verkehrswende, um Klimaneutralität zu erreichen, dann müssen wir jetzt die Weichen stellen für mehr Qualität und robuste Verkehrsverträge, die für Reisende, Beschäftigte, Eisenbahnen und Aufgabenträger gleichermaßen passen.“

Seit langem fordert auch die EVG ein Ende des Wettbewerbs, bei dem nur der geringste Preis entscheidet. 

  • Wir brauchen Lösungen, die jeden Arbeitsplatz erhalten. Wir fordern Arbeitsplätze mit guten Arbeits­bedingungen.
  • Die Politik muss künftig ernsthafter als bisher prüfen, ob die vorgelegten Angebote der Bewerber realistisch sind. Das günstigste Angebot ist nicht immer das beste!
  • Unternehmen, die ihre Kalkulationen bewusst knapp halten und beispielsweise absehbare Lohnerhöhungen nicht berücksichtigen, handeln fahrlässig ‒ insbesondere ihren Beschäftigten gegenüber. Das muss ein Ende haben!