Betriebsratswahlen 2022: „Ursachen und Hintergründe aufdecken und Lösungen aufzeigen“
Kathrin Steffen arbeitet im Werk Neumünster der DB Fahrzeuginstandhaltung. Sie kandidiert erstmals für den Betriebsrat.
Kathrin, was hat dich zur Kandidatur bewogen?
Ich bin mit vielen Kolleginnen und Kollegen hier im Werk im Gespräch und weiß daher, dass es Probleme und Herausforderungen gibt. Mein Ziel ist: Ich möchte Ursachen und Hintergründe aufdecken und Lösungen aufzeigen. Momentan ist es so, dass viele einfach nur ihr Pensum ableisten, ohne inhaltliche Beziehung zu ihrer Arbeit. Das will ich ändern. Arbeit muss wieder Spaß machen und es soll niemand auf der Strecke bleiben. Das will ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam anpacken.
Du bist seit 2019 hier – wie sind bisher deine Erfahrungen mit Betriebsräten?
Richtig, ich bin vor drei Jahren über DB Zeitarbeit hier ins Werk gekommen. Seit diesem Jahr bin ich fest übernommen worden und arbeite im Bereich Controlling/Abrechnung für Drittleistungen. Meine Erfahrungen mit Betriebsräten, insbesondere hier, sind absolut positiv, denn meine Übernahme ist vom Betriebsrat aktiv unterstützt worden. Mit meiner Kandidatur und meinem Engagement möchte ich dafür auch etwas zurückgeben.
Welche Qualitäten sollte man als Betriebsrätin bzw. Betriebstat haben oder mitbringen?
Zunächst mal zuhören können. Das tue ich ja jetzt schon und werde es sicher noch weiter intensivieren. Neugier ist sicherlich von Vorteil, Empathie für die Menschen, die hier arbeiten. Aber auch die andere Seite der Kommunikation ist wichtig. Oftmals hört man einfach zu wenig vom Betriebsrat. Dabei gehört doch Klappern zum Handwerk. Ich denke, die betrieblichen Interessenvertreter müssen mehr über ihre Arbeit kommunizieren, aber auch Entwicklungen und Entscheidungen erklären.
Eisenbahner- und Gewerkschaftsfamilie gehören für mich unbedingt zusammen. Ich bin von Anfang an gut aufgenommen worden. Am Tag 3 meiner Beschäftigung hier habe ich an einer Willkommensveranstaltung der EVG teilgenommen und bin sofort eingetreten. Es gab nie den Eindruck, dass man „neu“ wäre oder nicht dazugehört. Im Gegenteil, das Familiengefühl war von Anfang an sehr ansteckend.