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Interview Senioren

Interview: „Es ist jetzt wichtig, dass wir gemeinsam politischen Druck ausüben.“

Die Entscheidung, Renter:innen und Pensionär:innen im Entlastungspaket nicht zu berücksichtigen, sorgt für Wut und Unverständnis. Wie die Stimmung unter den Kolleg:innen der EVG ist, warum Stillsein keine Option ist und was es für Handlungsmöglichkeiten gibt, erklärt Anne Pawlitz, Vorsitzende der Bundesseniorenleitung im Interview.

Anne, Maßnahmen für Seniorinnen und Senioren sind im Entlastungspaket der Bundesregierung nicht vorgesehen - was löst das bei deinen Kolleg:innen aus?
Unsere Rentner:innen und Pensionär:innen sind sehr enttäuscht und verärgert, dass sie im Entlastungspaket vergessen wurden. Schließlich haben sie maßgeblich zum Wohlstand dieser Republik beigetragen. Dieser Fehler muss jetzt korrigiert werden. Sonst wird der Unmut noch steigen, auch an der Wahlurne bei den anstehenden Landtagswahlen.  

Welche Maßnahmen müsste das Paket enthalten, damit auch Rentner:innen und Pensionär:innen entlastet werden? 
Viele Rentnerinnen und Rentner leben in ländliche Regionen und sind besonders stark von den steigenden Treibstoff- und Energiepreisen betroffen. Deshalb nützt ihnen zum Beispiel die geplante Vergünstigung im Nahverkehr nichts, denn dort gibt es keinen gut ausgebauten Nahverkehr wie in Großstädten.  Die pauschale Entlastung muss deshalb dringend kommen, zum Beispiel 300 Euro für alle oder eine Mehrwertsteuersenkung von 7% auf alles. Davon profitieren alle Bürgerinnen und Bürger.

Das Entlastungspaket soll noch vor der Sommerpause beschlossen werden. Wie schätzt du die Chancen ein, dass dort noch nachgebessert wird?
Es ist jetzt wichtig, dass wir gemeinsam politischen Druck ausüben. Und mit wir meine ich nicht nur Betroffene. Für mich ist das auch eine Sache von gewerkschaftlicher Solidarität. Gerade deshalb sind viele Kolleginnen und Kollegen nach dem Ausscheiden aus dem Beruf noch gewerkschaftlich organisiert – um gemeinsam etwas politisch zu bewegen. Wir als EVG müssen jetzt auf die Entscheider:innen in den Parteien und der Bundesregierung zugehen und sie auffordern, Farbe für die Senior:innen und Pensionär:innen zu bekennen.