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Familie und Frauen

Bundesfrauenleitung: Volles Programm in Vollbesetzung

Erstmals seit ihrer Neukonstituierung bei der Bundesfrauenkonferenz kam die gesamte Bundesfrauenleitung (BuFL) im September in Erfurt zusammen. Genesungswünsche des gesamten Gremiums gingen zu Beginn an die Kolleginnen, die leider aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnten, so unter anderem auch an die stellvertretende Vorsitzende Angelika Neufert.

Nach kurzer Vorstellung aller Kolleginnen stieg das Gremium direkt in die Themen ein und begann mit den Berichten aus der internationalen Arbeit, den Arbeitskreisen und den weiteren EVG-Ausschüssen. Unter anderem wurden vom Kongress der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) (inklusive ETF-Frauenkonferenz) im Mai 2022 in Budapest berichtet, bei dem auch zwei BuFL-Kolleginnen mit dabei waren.

„Unsere Arbeitskreise haben sich bewährt. Wir werden diese als Möglichkeit für alle interessierten Kolleginnen weiterführen sich über die Gremien hinaus zu engagieren“, so Nadja Houy, Vorsitzende der Bundesfrauenleitung dazu.

Neben den Berichten über die Arbeit und zahlreichen Aktivitäten der Landesverbände Frauen wurde auch das Bildungsprogramm 2023 beschlossen und ein erster Blick auf die Auswertung zum Thema Frauen in der EVG geworfen, für die es die letzten sechs Monate eine eigene Projektstelle gegeben hatte. „Wir haben noch einige Weichen zu stellen, um mehr Frauen für uns zu gewinnen. Diese Analyse ist ein erster guter Anfang, um hier langfristig auf 30% Frauenanteil und mehr in der EVG zu kommen. Wir werden uns mit den Ergebnissen auch in unserem Bildungsprogramm 2023 intensiv beschäftigen und am Ball bleiben“, so Houy.

Ein besonderes Herzensanliegen am ersten Sitzungstag war die Verabschiedung der ausgeschiedenen Mitglieder der Bundesfrauenleitung, die bei der rein digitalen Bundesfrauenkonferenz nicht stattfinden konnte. „Ich freue mich, dass wir zumindest einige Kolleginnen live und vor Ort verabschieden konnten, es war ein sehr berührender Moment für uns alle. Der Dank der Bundesfrauenleitung gilt allen ehemaligen Mitgliedern für ihr langes Engagement in unserem Gremium“, so Vera Argauer, stellvertretende Vorsitzende zu diesem besonderen Tagesordnungspunkt.

Die intensive Arbeit setzte sich am zweiten Tag fort. Die Bundesfrauenleitung entschied über das weitere Vorgehen mit den Anträgen der Bundesfrauenkonferenz an die Bundesfrauenleitung; so wurde beschlossen, dass die verschiedenen Arbeitskreise entsprechende Vorschläge erarbeiten. Dies gilt z. B. für das Thema geschlechtergerechte Entlohnung in Tarifverträgen oder die Veränderungen der Arbeitswelt und den Auswirkungen auf Frauen.

Auch der (damals noch) anstehende Gewerkschaftstag samt Anträgen wurde unter die Lupe genommen. Aufgrund entsprechender Anträge wurde wieder einen „Arbeitskreis Richtlinie“ zur Überarbeitung der Richtlinie gewerkschaftliche Frauenarbeit ins Leben gerufen.

„Dass die Bundesfrauenkonferenz ihren eigenen Antrag zur Umsetzung der 30% Frauenquote zugunsten der stufenweisen Einführung zurückgezogen hat, ist keine Selbstverständlichkeit“, so Nadja. „Wir hoffen auf eine breite Zustimmung für den Kompromiss, im Leitantrag zukunftsfähige Organisation.“ (Anm. d. Red.: Der entsprechende Antrag wurde auf dem Gewerkschaftstag einstimmig angenommen.)

Auch die aktuelle Frauen- & Familienpolitik sowie die vergangenen und noch anstehenden Wahlen in Deutschland wurden intensiv beleuchtet. „Immerhin kommen nun fast alle Landtage in Deutschland auf einen Frauenanteil von 30%, das ist besser als nichts. Wirklich wünschen würden wir uns aber echte Parität in den Parlamenten“, so Vera Argauer. 

Beschlossen wurden weiterhin eine Empfehlung zur geschlechtergerechten Sprache in Tarifverträgen, die Nachbesetzung der AG Satzung im Bundesvorstand und die Einladung eines ständigen Gastes der Bundesjugendleitung.

„Es war wie immer eine spannende und konstruktive Sitzung“, resümierte Nadja Houy. „Wir konnten viele großartige neue Kolleginnen in der Bundesfrauenleitung begrüßen, mit denen wir gemeinsam in den nächsten Jahren vieles für echte Gleichstellung bewegen wollen.“

Folgende (für Interessierte offene) Arbeitskreise gibt es:

  • AK Nachhaltigkeit
  • AK Geschichte/Frauengeschichte
  • AK World Toilet Day (19.11. Welttoilettentag)
  • AK (Beseitigung von) Gewalt gegen Frauen 
  • Austauschrunde NE-Bahnen und Vereinbarkeit(en)

Interessierte für alle Arbeitskreise sind weiter gern gesehen und können sich direkt beim Bundesfrauensekretär (Marius.Beckmann@evg-online.org) melden.