Steckbrief: „Die EVG bist auch Du!“
Im Herzen ist Jasmin Bönck Eisenbahnerin durch und durch. Als EVG-Mitglied ist ihr die kommende Tarifrunde eine Herzensangelegenheit. „Wir fordern zurecht viel, aber nicht zu viel“, sagt sie. Die Kollegin der Stiftungsfamilie gehört dem Regionalen Aktionsteam NRW an. Ihr Ziel: Wirksame Aktionen zur Tarifrunde. „Wir können das Brett nur gemeinsam bohren. Dafür braucht es die gesamte EVG-Familie“.
Ich empfinde diese Tarifrunde als so intensiv wie keine andere davor“, sagt die gelernte Kauffrau für Verkehrsservice. Seit 2013 für die Stiftungsfamilie freigestellt, betreut Jasmin Betriebe in gesamt NRW, in denen unsere Mitglieder organisiert sind. „Ich habe dadurch einen guten Einblick in die Sorgen und Nöte der Kolleg:innen vor Ort.“ Einiges davon sei in die Forderungsfindung eingeflossen. Vor allem, dass es mehr Geld geben muss. Wenn jemand seinen Sprit für die Fahrt zur Arbeit nicht mehr bezahlen kann und sich daraufhin krankmeldet, sei das äußerst bedenklich.
Deswegen hat sich Jasmin entschlossen, in einem Regionalen Aktionsteam (ReAkT) mitzuwirken. „Ich möchte die Kolleg:innen motivieren, sich möglichst intensiv an Aktionen zur Tarifrunde zu beteiligen und sich dadurch für unsere Themen stark zu machen“. Es gebe immer noch Beschäftigte, die sich aus Angst vor dem Arbeitgeber lieber klein machen, obwohl sie unzufrieden sind. Genau denen sage sie dann „Die EVG bist auch Du, also komm“! Jasmin kennt die Sorgen und Nöte der Kolleg:innen ziemlich genau. Zu hören bekommt sie die sehr oft, wenn sie als Vertreterin der Stiftungsfamilie in Betriebe in NRW eingeladen wird, um die Leistungen vorzustellen.
Jasmin lebt Gewerkschaft durch und durch und empfindet den Begriff der großen Eisenbahner:innen-Familie in Bezug auf die EVG als absolut gerechtfertigt. „Ich möchte, dass das alle Leute draußen spüren“, bekräftigt sie ihre Entscheidung, sich im ReAkT NRW zu engagieren. Ihr Antrieb ist es, dass alle gleichermaßen am Ende der Tarifrunde zufrieden sind und sich keine:r beschwert. Meckern könne zwar immer jemand. Aber alle Mitglieder hatten Gelegenheit, ihre Wünsche und Ideen in die TR2023 einzubringen. „Auch das ist gelebte Gemeinschaft“.
Heute ist den Menschen nicht nur mehr Geld wichtig, weiß sie zu erzählen. Wichtig sind für viele Kolleg:innen zudem soziale Komponenten. Dass auch sie einmal von einer sozialpolitischen Errungenschaft partizipiere, hätte sie noch vor ein paar Jahren nicht gedacht. Durch die geregelte „Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Biografie“ hatte sie die Möglichkeit, ihre Mutter und ihren Großvater über mehrere Jahre intensiv zu pflegen. „Es ist beruhigend zu wissen, dass du für die Pflege und Betreuung Angehöriger zusätzliche freie Tage nehmen kannst“. Jasmin hofft aus ihrer persönlichen Erfahrung heraus, dass solche Regelungen erweitert werden, damit jede:r Beschäftigte je nach Situation Beruf und Privatleben in Einklang bringen kann. „Die Stiftungsfamilie ist übrigens hierbei ein guter Partner“, so Bönck. Ob psychologisch-therapeutische Beratungen, Eltern-Kind-Coachings bis hin zu Eltern-Kind-Kur, um Kraft zu tanken: „Wir bieten mehr als nur Urlaubsunterkünfte“.
Jasmin ist voller Erwartungen an die anlaufende Tarifrunde. Ob als Arbeitnehmerin, EVG-Mitglied oder auch als Teil eines Regionalen Aktions-Teams. „Ich bin dabei“, sagt sie und drückt ihre Hoffnung aus, dass es ihr auch viele andere Kolleg:innen gleich tun. „Das ist für mich gelebte Mitmachgewerkschaft“. Auch das ReAkT-NRW habe bereits einige Aktionen in der Pipeline und ist in der Vorbereitung dafür. „Ich freue mich darauf und bin sicher, dass unsere Erwartungen erfüllt werden“.