ZFG NE-Bahnen: „Geduld, Zeit und Vertrauen in die EVG“
Die zentrale Fachgruppe NE-Bahnen tagte Ende März in Fulda, und die Tagesordnung war reich gefüllt. Neben einer ersten Aus- und Bewertung des bundesweiten Warnstreiks am 27. März wurden auch die aktuellen Entwicklungen in den Verhandlungen mit den verschiedenen Eisenbahnen in der laufenden Tarifrunde diskutiert.
Große Einigkeit herrschte darüber, dass die bisherigen Angebote noch weit von den Kernforderungen der EVG entfernt liegen. Leider nahm man, besonders in sozialen Medien, auch Spannungen innerhalb der Mitgliedschaft wahr: so gibt es immer wieder Kommentare, man solle doch lieber einzeln verhandeln anstatt in gemeinsamer Runde, um zu schnelleren Ergebnissen zu kommen. Dieser möglichen Spaltung erteilte die ZFG NE-Bahnen jedoch eine klare Absage! Aus der Sitzung heraus wurde ein offener Brief aufgesetzt, in dem es u.a. heißt: „Von den gemeinsamen Aktionen profitieren am Ende alle Eisenbahner:innen. Dafür braucht es Geduld, Zeit und Vertrauen in unsere EVG.“
Andere Fachgruppen schlossen sich der Initiative sofort an. So unterstützte die Zentrale Fachgruppe Nahverkehr den Brief uneingeschränkt. „Eine gemeinsame Tarifrunde braucht auch Solidarität, von uns allen!“, so die Kolleginnen und Kollegen der ZFG Nahverkehr. Ebenso die Zentrale Fachgruppe Busverkehr: „Eine Spaltung der Eisenbahner:innen, ob auf der Schiene und/ oder Straße, ist mit uns nicht drin“, sagt ihr Sprecher Achim Schraml. „Wir schließen uns den Kolleg:innen der ZFG NE-Bahnen und Nahverkehr ohne Einschränkungen an und fordern unbedingte Solidarität mit allen EVG-Mitgliedern. Leute, jetzt müssen wir zusammenhalten. Steht an unserer Seite. Wir lassen uns nicht spalten!“
Die Zentrale Fachgruppe Lokfahrdienst zeigte sich entsetzt über die Versuche, in diesen Tarifverhandlungen die Kolleg:innen zu spalten. „Nicht mit den Lokführer: innen der EVG! Wir stehen in dieser Herausforderung zusammen und lassen keinen zurück. Wir sind eine Familie! Und wer das nicht begreifen will, wird das schmerzhaft, sehr schmerzhaft, lernen müssen! Deswegen stehen wir Schulter an Schulter mit der ZFG NE-Bahnen und allen Unterstützern!“
Zwei weitere große Themen auf der Sitzung der NE-Bahner:innen waren Ausschreibungen im SPNV sowie die Sicherheit der Beschäftigten in den Zügen. Hierfür waren Dirk Schlömer und Christian Gebhardt von mobifair eingeladen. Sie stellten der ZFG die aktuelle Arbeit von mobifair sowie die politische Lage im Bereich Vergabepolitik vor und konnten durch detaillierte Einblicke viel neues Wissen zu diesem besonders für den SPNV wichtigen Thema vermitteln. Und auch bei der Sicherheit spielt die Politik eine entscheidende Rolle. Soll die Sicherheit für Beschäftigte und Fahrgäste gesteigert werden und es gleichzeitig trotzdem die gleichen Chancen für die sich bewerbenden Unternehmen geben, so sind die Aufgabenträger in der Pflicht: Sie müssen in zukünftigen Ausschreibungen entsprechende Vorgaben niederschreiben und deren Einhaltung sicherstellen. Die ZFG NE-Bahnen solidarisiert sich an dieser Stelle mit der ZFG Nahverkehr, die vor kurzem bundesweit alle SPNV-Aufgabenträger zu diesem wichtigen Thema mit eindeutigen Forderungen angeschrieben hat, und unterstützt diese Initiative zu 100%.
Im weiteren Verlauf der Sitzung tauschten sich die Kolleg:innen der ZFG über aktuelle Entwicklungen in ihren Betrieben aus und stellten bereits die Termine für 2024 auf. Auf ein Highlight im nächsten Jahr freut man sich dabei schon jetzt: es wird eine große gemeinsame Sitzung der zentralen Fachgruppen Nahverkehr und NE-Bahnen geben.