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Interview Familie und Frauen Gemeinschaft

Frauen: „Das ist die vielgerühmte Schwesternschaft“  

Wie war’s und wie geht’s weiter – wir haben drei Kolleginnen, die am 4-Länder-Treffen teilgenommen haben, nach ihren Eindrücken und ihren Erwartungen befragt.

Wurden eure Erwartungen an das 4-Länder-Treffen der Frauen erfüllt?

Lucie: Mehr als erfüllt. Es war einfach ganz wunderbar, alle bei uns in Bern zu haben und mit ihnen auch Sabine Trier und Sara Tripodi von der ETF. Das ergab einen sehr fruchtbaren und lehrreichen Austausch.

Nadja: Das Treffen mit dem Schweizer Frauenstreik zu kombinieren, war eine super Idee und hat uns noch einmal sehr deutlich aufgezeigt, dass wir gemeinsam einfach mehr bewegen und damit auch mehr erreichen können. Es war für mich und bestimmt für alle angereisten Kolleg:innen ein voller Erfolg.

Melanie: Meine Erwartungen wurden erfüllt. Wir Frauen stehen in unseren Ländern vor denselben Herausforderungen im Eisenbahnsektor. Deshalb ist es so wichtig, dass wir ein starkes Gewerkschafts-Netzwerk aufgebaut haben. Dadurch können wir uns auf kurzem Weg inhaltlich rasch austauschen und uns gegenseitig unterstützen. Unter dem Dach der ETF werden wir gemeinsam noch vieles erreichen. Für mich persönlich ist es auch immer schön, Informationen und Eindrücke aus dem jeweiligen „Gastland“ zu bekommen. Die Kolleg:innen vom SEV haben sich sehr viel Mühe gegeben. Bern sieht mich sicher bald wieder.

Wie war was für euch, gemeinsam und solidarisch länderübergreifend am Schweizer Frauenstreik vor Ort zu sein und teilzunehmen?

Nadja: Es war eine umwerfende Erfahrung und ich bewundere die Frauen in der Schweiz, was sie da auf die Beine gestellt haben. Allerdings wurde auch sehr deutlich in den vielen Gesprächen, dass es zu einer wirklichen Gleichstellung der Geschlechter, auch in der Schweiz, noch ein weiter Weg ist.

Melanie: Der feministische Streik in der Schweiz ist ein sehr beeindruckender Frauenkampftag. Toll, was die Schweizer Frauen hier auf die Beine gestellt haben, ein Vorbild! Die Forderungen der Frauen werden von einem breiten Bündnis getragen, Gewerkschaften, Zivilorganisationen, Kirche etc. Es war für mich spannend, es waren hunderte Frauen dabei vom Kleinkind bis hinzu zur Großmutter. Die Stimmung war einfach super. Die Männer haben die Frauen unterstützt.

Lucie: Wir waren sehr stolz darauf, dass wir Gäste aus vier Ländern bei uns am Protesttag hatten. Das ist die vielgerühmte Schwesternschaft, die hier bei uns eine Rolle spielt unter den Frauen der Gewerkschaften.

Was wünscht ihr euch für das 4-Länder-Treffen 2024?

Melanie: Ich freue mich besonders darauf, die Kolleg:innen nächstes Jahr in Österreich wieder zu sehen und zu besprechen, was haben wir weitergebracht, wo müssen wir mehr tun. Und falls wir unser Seminar direkt in der Stadt Wien machen, möchte ich alle Teilnehmenden zum Stadtspaziergang entlang der gewerkschaftlichen Frauengeschichte mitnehmen.

Lucie: Ich wünsche mir, dass wir uns alle wiedersehen, um gemeinsam die nächsten Schritte fürs neue Jahr zu planen. Diese Vier-Länder Frauentreffen sind eine Bereicherung auf allen Ebenen und die Schweiz ist für einmal keine Insel mehr mitten in Europa. Danke dafür!

Nadja: Ich freue mich auf den Austausch nächstes Jahr in Österreich und darauf, auch hier einen noch tieferen Eindruck in die Frauenarbeit der vida zu bekommen. Jedes Treffen hat uns bisher immer weitergebracht und uns aufgezeigt, wie andere Gewerkschaften, oft sehr ähnliche Themen, bearbeiten. Wir lernen immer voneinander. Aber es ist auch eine Unterstützung und gibt uns wieder Aufschwung die Probleme weiter anzugehen.